Wann die erste Kirmes stattfand, ist nicht genau bekannt.
Im 15. Jahrhundert etablierte sich allerdings ein kleiner Pferdemarkt in Crange.
Dieser fand um den 10. August, den Laurentiustag, herum statt.
Dieser Termin legt die Vermutung nah, dass die Geschichte der Kirmes eng mit der des Hauses Crange verbunden ist.
Derick von Eickel wurde am Laurentiustag 1441 von seinem Lehnsherren, Herzog Adolf von Cleve, Graf von Mark, mit Haus Crange belehnt.
Dieses hatte er zwischen 1440 und 1441 selbst erbaut.
An dieser Stelle wurden auch Wildpferde aus dem Emscherbruch zusammengetrieben, um sie an diesem Tag zu verkaufen.
Die Pferde, auch Emscherbrücher Dickköppe genannt, waren wegen ihrer Zähigkeit und Ausdauer gefragt und erzielten Höchstpreise.
Der Pferdemarkt selbst ist jedoch älter.
Im Laufe der Zeit kamen zu den Pferdehändlern auch Gaukler, Kirmesleute, Tänzer, Taschenspieler, Schausteller, Wahrsager und Zauberer hinzu.Diese boten dem Besucher Unterhaltung.
Jahr | Ereignis
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1369 | Erste Erwähnung des Wildpferdeauftriebs in Crange. |
1441 | Das Haus Crange wurde erstmals urkundlich erwähnt. Es dürften zu dieser Zeit auch schon Pferde zum Verkauf oder Versteigerung angeboten worden sein. Seit der Einweihung der Laurentiuskapelle an einem 10. August (das Jahr ist nicht bekannt) fanden sowohl der Pferdemarkt wie auch der Jahrestag der Kirchweihe zusammen alljährlich am 10. August, dem Laurentiustag, statt. |
1825 | Die Emscherbrücher Wildpferdezucht wurde aufgelöst, der Pferdemarkt aber beibehalten. |
1837 | Das »Bochumer Kreisblatt« vom 5. August 1837 bezeichnete den Cranger Pferdemarkt erstmals auch als »Krammarkt«. |
1871 | Die Zeitung »Märkischer Sprecher« vom 8. August 1871 verwendete erstmals die Bezeichnung »Cranger Kirmes« für den Cranger Pferdemarkt. |
um 1880 | Die ersten Karussels fuhren auf der Kirmes, allerdings noch mit Muskelkraft (von Menschen oder Pferden) betrieben. Die ersten sogenannten Krafthammerwerke (»Hau' den Lukas«) ermöglichten den Kirmesbesuchern ein Kräftemessen. |
1888 | Die Cranger Ortsvertretung beschloß aufgrund einer Verfügung der Provinzialregierung, daß die Kirmes im Dorf Crange oder zwischen Dorf und Provinzialstraße (Dorstener Straße) stattfinden soll, um den Durchgangsverkehr dort nicht zu behindern. Eine eigens hierfür gewählte Marktkommission sollte den Jahrmarktsverkehr mit Unterstützung der Polizei vorbereiten und überwachen. |
1890 | Die »Emscher-Zeitung« schrieb, die Kirmes habe wegen der beliebten Fischgerichte im Volksmund auch den Beinamen »Hechtkirmes«. |
1895 | Eine Verfügung des Oberpräsidenten sollte die Kirmes verbieten. Erst zwei Tage vor Kirmesbeginn erwirkte die Gemeinde Crange eine Rücknahme des Verbots. |
1898 | Das erste dampfbetriebene Karussel fuhr auf der Kirmes. Außerdem gab es vier Schiffsschaukeln und die »Russische Schaukel«, eine Art Vorläufer des Riesenrads. Erstmals gab es auch Schießbuden bzw. Schießhallen auf der Kirmes. |
um 1900 | Eine männliche Schönheitskonkurrenz war der absolute Kirmesknüller. Die Damenwelt staunte damals nicht schlecht, als sich neun Adonisse aufs Podest drängten, um ihre Astralkörper zur Schau zu stellen. Metzgermeister Paul Kolbe, seit 1884 in Crange ansässig, hatte ständig heiße Fleischwurst im Angebot. Seine Spezialität war »Polnische Wurst« mit Majoran und viel Knoblauch. |
1902 | Ein Unfall auf der »Russischen Schaukel« forderte ein Todesopfer. |
1904 | Das erste Bierzelt wurde nahe der Gaststätte Becker aufgestellt. Der große Humpen Bier im Glaskrug kostete zwei Groschen, ein Pinnchen »Westfälischer Korn« einen Groschen. Ein von der Gemeindevertretung Crange verabschiedeter Antrag auf Verlängerung der Kirmes auf zwei Tage wurde abgelehnt. |
1905 | Unter anderem waren zwei Schiffsschaukeln und drei Karussells aufgebaut. |
1906 | Erste Kirmes in der Gemeinde Wanne Im Eingemeindungsvertrag zwischen den Gemeinden Wanne und Crange vom September 1905 war in §6 ausdrücklich festgehalten worden, daß die Kirmes weiterhin »in möglichster Nähe des Dorfes Crange abzuhalten« ist. Attraktion der Kirmes waren »Die fröhlichen Weiber von Crange«, die mit ihren offenherzigen Reizen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellten. Für ein Eintritt von zehn Pfennig konnte die Herrenwelt dieses Damen-Ensemble bewundern. Zeitzeugen wissen zu berichten, dass die Schaubude proppenvoll war. |
1910 | Es standen über 2000 Pferde zum Verkauf. |
1911 | Kirmesknüller war Anni ten Dirt, eine Dame von 450 Pfund Gewicht. Bei einen Eintritt von fünf Groschen waren es überwiegend männliche Besucher, die sich für die schwerste Dame der Welt interessierten. Drei Karussells waren dampfbetrieben. |
1912 | Verlängerung der Kirmes auf zwei Tage
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1913 | Wanner Gastwirte erreichten durch eine Geldspende für die Gemeindekasse »zum Besten des Kaiser Friedrich Denkmals« eine erneute Kirmesverlängerung auf zwei Tage. Die Geldspende wurde allerdings nicht für das Denkmal, sondern für »lokalpatriotische Zwecke« verwendet. |
1914 bis 1918 | Während des ersten Weltkrieges fiel die Kirmes aus. Der Viehmarkt wurde allerdings weiterhin abgehalten, 1914 aber »nur zur
Deckung des militärischen Bedarfs«. |
1919 | Erste Kirmes nach dem Krieg, Verlängerung auf drei Tage
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1920 | Der Pferdemarkt erreicht mit bis zu 3.000 aufgetriebenen Tieren seinen Höhepunkt. Die »Wanner Zeitung« schrieb, der »große Cranger Pferdemarkt« habe sich zum »bedeutendsten dieser Art in Westdeutschland« entwickelt. |
1922 | »Hagenbeck's Tierschau« trat auf dem »Cranger Jahrmarkt« auf. |
1923 | Wegen der Ruhrbesetzung durch die Franzosen fiel die Kirmes aus, der Pferdemarkt fand aber statt. |
1924 | Wegen der andauernden Ruhrbesetzung genehmigte die Wanner Amtsvertretung nur einen Tag Kirmes. |
1925 | Erste Vergrößerung des Kirmesplatzes |
1926 | Die erste »Großstadtkirmes« in der neugegründeten Stadt Wanne-Eickel
Erstmals war eine Achterbahn, die »8-Gebirgsbahn« des Düsseldorfer Schaustellers Willi Busch, auf der Kirmes. Obwohl die zweiminütige Fahrt 20 bis 30 Pfennig kostete, war die Bahn in den Hauptstunden fast ausverkauft. Außerdem gab es erstmals einen »Motorradsportring«, in dem man für 50 Pfennig »die Fahrt um die Welt machen konnte«. Die Zahl der »aus allen Gegenden Deutschlands« angereisten Schausteller wurde auf »mindestens 350« geschätzt. Es kamen rund 100.000 Besucher zur Kirmes. |
1928 | Gleich drei »Benzinautobahnen« waren auf Kirmes vertreten. Die von Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeuge wurden von den Opelwerken in Rüsselsheim gebaut und hatten im Vorjahr auf dem Hamburger Dom Premiere. |
1929 | Die Presse schrieb, das der Pferdemarkt nach dem Kriege 1914-1918 durch die Motorisierung immer mehr an Bedeutung verloren hat. Nur 1200 Pferde wurden aufgetrieben. Der Handel soll nicht besonders gut gewesen sein. Es kamen rund 175.000 Besucher zur Kirmes. |
1931 | Trotz der Weltwirtschaftskrise fand die Kirmes statt. Die »Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung«
bezeichnete die Kirmes als den »größten Kirmesrummel des Westens«. Die Besucherzahl ging auf 100.000 zurück. |
1932 | Die Wanne-Eickeler Zeitung schrieb: »Die Eintrittspreise standen während dreier Tage im Zeichen des Abbaus. Für 5 Pfennig sah man die halbe Welt- durch das Vergrösserungsglas natürlich. Die Wahrheit aus den Handlinien wurde einem für einen Groschen gepredigt. Der Kirmesauftrieb sei stark zurückgegangen. Man hoffe aber, daß sich Schausteller, Stadtverwaltung und Fahrzeugbesitzer, die Tausende von Menschen nach Crange befördert hatten, trotz der miserablen Verhältnisse über den Verdienst nicht beklagen könnten«. In der Cranger Schule wurde erstmals eine »Rettungs- und Santitätsstation« eingerichtet. Die Zahl der Kirmesbesucher stieg auf 200.000. |
1933 | Rund 360 Schausteller kamen zur Kirmes. |
1935 | 500. Kirmes, einmalig fünf Tage lang, erster Festumzug Die sonst dreitägige Kirmes dauerte anlässlich der von den Nationalsozialisten festgelegten »500 Jahr Feier« ausnahmsweise fünf Tage. 480 Schausteller mit 549 Geschäften waren auf dem Platz vertreten. Am 13. Augst 1935 fand ein abendlicher Festumzug statt, der sich vom Adolf-Hitler Platz (Eickeler Markt) über die Hindenburgstraße (Hauptstraße) nach Crange bewegte. Ein Aufnahmewagen des Reichssenders Köln zeichnete den Festzug auf, um noch am gleichen Abend »Millionen deutscher Rundfunkhörer« über das »große westdeutsche Heimatfest in der Kohlenstadt Wanne-Eickel« zu informieren. Erstmals wurden die auch umliegenden Straßen mit in das Kirmesgeschehen einbezogen. Dorstener Straße und Heerstraße wurden während der Kirmes zeitweise für den Verkehr gesperrt. Im Mittelpunkt der Abschlußveranstaltung stand eine von der 1919 gegründeten Theatergruppe »Fidele Horst« dargebotene und vom Tanzlehrer Diel inszenierte Theateraufführung, die die Hochzeit von Heinrich Funcke und Gertrud Scharpwinkel am 11. Mai 1853 »in einer zeitgerechten Handlung präsentierte«, wie die Wanne-Eickeler Zeitung schrieb. Laut der nationalsozialistischen Presse sollen erstmals eine Million Besucher auf Crange gewesen sein. |
1936 | Rund 500 Schausteller kamen zur Kirmes. |
1937 | Der Kirmesplatz wurde »um Tausende von Quadratmetern« erweitert. Wieder kamen rund 500 Schausteller zur Kirmes. Die erste Geisterbahn hatte ihre Premiere auf Crange. |
1938 | Die Zahl der Schausteller ging auf ca. 400 zurück. |
1939 | Letzte reguläre Kirmes vor dem Krieg Im Rahmen von Dreharbeiten der UfA für einen Film über die Arbeit und das Leben von Bergmännern entstanden während der Kirmes Aufnahmen für ein sogenanntes »Bergfest«. 19 »Eis-Konditoreien« mit transportablen Eismaschinen sowie 30 klassische Konditoren boten ihr Naschwerk feil. |
1940 | Die Kirmes fiel aufgrund zunehmender Fliegeralarme und Luftangriffe (»wegen der Luftlage«, wie die Westfälische Landeszeitung schrieb) aus, lediglich ein Vieh- und Krammarkt mit zwei Verkaufsbuden fanden statt. |
1941 | 1. Kriegskirmes Die Kirmes fand trotz des Krieges wieder in kleinerem Umfang statt. Das Angebot der sogenannten »Freßbuden« war aber deutlich eingeschränkt. An Fahrgeschäften waren lediglich die »Fahrt zum Mond«, ein Riesenrad, mehrere Karussels und Schiffsschaukeln vertreten, außerdem trat das Kölner »Hänneschen-Theater« auf. |
1942 | 2. Kriegskirmes Die Kirmes fand trotz des Krieges erneut statt. Attraktionen waren eine Raupenbahn und das »Teufelsrad«, das vor allem die kriegsbedingt überwiegend weiblichen Kirmesbesucher begeisterte. Auch eine Gelsenkirchener Schaubude mit »orientalischem Flair« war zu sehen.
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1943 bis 1945 | Während der letzten Jahre des zweiten Weltkriegs fand keine Kirmes statt. |
1946, 9.-13.8. | Erste Kirmes nach dem Krieg, erstmals fünf Tage Dauer erstmals (abgesehen von der 500-Jahr-Feier 1935) fünf Tage, von Freitag, 9. August 1946 bis Dienstag, 13. August 1946. Fischbockwurst zählte zu den Delikatessen der Kirmes, da Fleisch noch Mangelware war. In einer amtlichen Bekanntmachung des Oberstadtdirektors der Stadt Wanne-Eickel vom 1. August 1946 heißt es: »Auf der Kirmes sind die modernsten Geschäfte aufgestellt, wie z.B Achterbahn, Raupenbahnen, Raketenbahnen, Alpenfahrt, Riesenrad, Schiffschaukeln, Überschlagschaukel, Kettenflieger, Kinderkarussells, Hypodrom und viele andere Fahr-, Schau-, Verkaufs- und Verlosungsgeschäfte.« Bereits 50.000 Besucher kamen zur ersten Nachkriegskirmes. |
1947 | Die Lokalpresse schrieb, die Kirmes habe schon wieder »Friedensumfang« erreicht. |
1948 | Die WAZ schrieb, die Cranger Kirmes präsentiere sich »wieder ganz groß und mit vielen neuen Attraktionen«. Unter anderem seien »starke Männer und leichte Frauen« im Hollywood Paradies, das Tünnesken-Theater, eine »Illustrierte Moritatenschau«, eine Achterbahn, der »Nürburg-Ring«, mehrere Fischbuden, ein Liliput-Zirkus, eine Geisterbahn, mehrere Verlosungsstände mit Stoffbären, Flaschenbuden mit Glücksringen, Karusselle jeder Art und Größe sowie »wilde und zahme Tiere« auf der Kirmes zu finden. Laut der WAZ wurden auf dem Pferdemarkt 150 Pferde in der Preislage zwischen 600 und 1200 DM aufgeboten. Auch sieben schwarz-weiße Ferkel wurden gehandelt. |
1949 | Einmalig sieben Tage Kirmes, erstes Feuerwerk zum Kirmesende Eine geplante und bereits angekündigte Verlängerung der Kirmes auf zehn Tage wurde abgelehnt. Dennoch dauerte die Kirmes letztendlich nicht fünf, sondern sieben Tage, da die Stadt den Schaustellern aufgrund der Absage der Dürener Anna-Kirmes wegen Typhusgefahr genehmigt hatte, ihre Geschäfte zwei Tage länger zu öffnen, was etwa die Hälfte der ca. 400 Beschicker tat. Die Bratwurst schaffte den Durchbruch zum beliebtesten Kirmesgericht und löste die bisherigen Favoriten Schellfisch und Bückling endgültig ab. Noch einmal feierte man die »500.« Kirmes. Zum Pferdemarkt kamen 3518 Besucher. 201 Pferde wurden angeboten. Es kamen rund 500.000 Besucher. |
1950 | Zum letzten Mal berichtete die WAZ ausführlich vom Pferdemarkt, der in den Folgejahren immer mehr an Bedeutung verlor |
1951 | Erste Automesse
Der »Rotor« und die »Circus-Stadt Lilliput« des Duisburgers Schaustellers Carl-Heinrich Schäfer mit einer »Großschau kleiner Menschen« waren erstmals auf Crange. |
1952 | Die erste Doppellooping-Achterbahn des Schaustellers Gropengießer, die als »Sensation des Kirmeswesens« galt, wurde von der Stadt Wanne-Eickel nicht für Crange zugelassen. Auch andere Schausteller waren von einer Absage betroffen, so daß es erstmals zu Gerichtsprozessen gegen die Stadt Wanne-Eickel kommt. Auf der zweiten Automesse wurden 200 Fahrzeuge verkauft. In der »Wanne-Eickeler Zeitung« wurde für »Das Original-Bayernzelt« geworben. Die Steilwandfahrer der »Truppe Thies« mit drei Fahrern und der Fahrerin »Fräulein Milly« feierten ihre Premiere. In diesem Jahr kamen »nur« 750.000 Besucher zur Kirmes. |
1953 | Wegen einer Kinderlähmungsepidemie im Sommer 1953 wurde täglich ein Großveranstaltungsverbot erwartet, das dann jedoch erst am Tag nach Kirmesende ausgesprochen wurde. Bei der Automesse wurden von 550 ausgestellten Fahrzeugen 45% verkauft. Das Etagencafé der Schaustellerfamilie Grell aus Hannover ist erstmals auf Crange. Erstmals wurden eine Million Besucher gezählt |
1954 | Das Bayerzelt war in diesem Jahr 700 Quadratmeter groß und besaß 650 Sitzplätze. Das Kirmesgelände wurde um 13.000 Quadratmeter erweitert, erste Wege wurden teilweise gepflastert. Zum letzten Mal fand eine Automesse statt. |
1955 | Das Bayernzelt wuchs auf 1.200 Quadratmeter Fläche und war außen mit der Fassade eines
bayerischen Landhauses verziert. Die Installation einer Wasserringleitung sorgte für eine bessere Wasserversorgung des Kirmesplatzes. Erst- und einmalig gab es eine doppelstöckige Benzin-Autobahn auf der Kirmes. |
1956 | Die Pflasterung des Kirmesplatzes wird weiter ausgedehnt. |
1957 | Erste Eröffnungsfeier im Bayernzelt Das »Wanne-Eickeler Tageblatt« schrieb, die Kirmes wurde erstmals »nach Münchener Muster« vor 200 geladenen Ehrengästen mit fünf von Oberbürgermeister Edmund Weber gezündeten Böllerschüssen eröffnet. Weil kurz zuvor ein »Rock’n’Roll-Preistanz« auf einer Kirmes in Mülheim zum Einsturz einer Tribüne mit vielen Verletzten geführt hatte, wurde die »Halbstarken-Musik« auf Crange verboten. Attraktionen waren die Liliputstadt, der Zeppelin, »Feldls Weltenbummler«, eine raffinierte Einschienbahn mit Geisterkammer und ein zweites Bayernzelt mit Kellnerin Kähte aus dem Münchener Hofbräuhaus. Ein Sonderstempel der Poststelle in der Cranger Schule war stark gefragt. Zur Kirmes kamen 141 Schausteller. |
1958 | Laut eines Berichts der »Westfälischen Rundschau« wurden bereits seit Mitte der 1950er Jahre am Donnerstagabend im Bayernzelt die ersten Bierfässer angezapft, wenn die Einheimischen nach einem ersten Bummel über den noch geschlossenen Kirmesplatz dort einkehrten. Die Wege des ca. 57.000 Quadratemeter großen Kirmesplatzes wurden mit Lichtbögen überspannt. |
1959 | Aus »Jugendschutzgründen« wurden Boxboden vom Kirmesbetrieb ausgeschlossen. Auf dem Pferdemarkt wurden 31 Pferde und 60 Ferkel gehandelt. Neuer Rekord: 2,2 Millionen Besucher |
1960, 5.-9.8. | Bei der 525. Kirmes waren 379 Schausteller dabei. Oberbürgermeister Edmund Weber eröffnete die Kirmes. |
1961, 4.-8.8. | Zur Kirmes kamen 350 Schausteller, davon 37 Fahrgeschäfte, u.a. ein 28 Meter hohes Riesenrad. Willy Klein betrieb erstmals einen Bierstand an der Dorstener Straße. Neuer Rekord: 2,35 Millionen Besucher |
1962, 3.-7.8. | Der musikalische Hit der Kirmes war »Der Mond von Wanne-Eickel« von Friedel Hensch und den Cypris. |
1963, 9.-13.8. | Inspiriert durch den Vorjahres-Hit »Der Mond von Wanne-Eickel« wurde der Mond als Symbol für das Kirmes-Plakat verwendet. |
1964, 7.-11.8. | Der Emscherbrücher des Stadtwappens entschwebte, getragen von bunten Luftballons, auf dem Kirmesplakat in die Luft. |
1965, 6.-10.8. | Der Kreisreiterverband Dortmund veranstaltete im Rahmen der Cranger Kirmes am 7. und 8. August 1965 ein grosses Reit- und Springturnier. Das Riesenrad »Jupiter« und das Pressluft-Karussell »Titan« waren die Attraktionen. Außerdem hatten die erste Vollstahl-Achterbahn und eine 3-D-Bahn ihre Premiere. »Nur« 1,8 Millionen Besucher |
1966, 5.-9.8. | Erster Festumzug nach dem Krieg Der erste Festumzug nach dem Krieg bestand aus einer Bergmannskapelle der Zeche Hannover-Hannibal und einer Reitergruppe vom Buschmannshof. Außerdem waren auch Hubschrauberrundflüge über dem Kirmesplatz möglich. Auf dem 50.000 Quadratmeter grossen Festplatz standen 60 Fahr- und Belustigungsgeschäfte. 15.000 Hektoliter Bier wurden getrunken. Am ersten Tag bereits 300.000 Besucher |
1967, 4.-8.8. | In einer Schaubude wurde ein Striptease gezeigt. Die »Bayernkurve«, die schnellste Bobbahn Europas, war erstmals auf Crange |
1968, 2.-6.8. | In seiner Eröffnungsrede betonte Oberbürgermeister Edmund Weber vor 3.000 Besuchern: »Die Cranger Kirmes hat so viele Jahrhunderte überstanden und wird nach meinen Dafürhalten weitere zahlreiche Generationen erfreuen!« Neuheit war der »Hully Gully«. |
1969, 8.-12.8. | Der Festumzug startet erstmals vom Eickeler Markt. Letzte Eröffnung durch Oberbürgermeister Edmund Weber - bei 42 Grad im Festzelt. Die offizielle Kirmesbeginn war erst am zweiten Freitag des Monats, was seitdem nie wieder vorkam. Erstmals seit dem Verbot 1959 ist wieder eine Boxbude auf der Kirmes zugelassen |
1970, 7.-11.8. | Erste Eröffnungsfeier mit dem neuen Oberbürgermeister Manfred Urbanski. Er stellte Grüchte über den Fortbestand der Kirmes klar: »Sie alle werden auch in Zukunft nach Crange kommen müssen, weil unser Volksfest, die Kirmes, in Crange bleiben wird.« Neuheit auf der Kirmes war die Achterbahn »Jet Star 2«. |
1971, 6.-10.8. | In der kleinen Laurentiuskirche hiess es täglich um 19.30 Uhr »15 Minuten fur Gott«. Stargast der Eröffnungsveranstaltung war Peter Rubin. Neuheit war der »Flitzer«. |
1972, 3.-8.8. | Einmalig sechs Tage Kirmes, die daher ausnahmsweise bereits am Donnerstag begann Eine Verlängerung der Kirmes auf zehn Tagen war im Gespräch. Bei strömenden Regen eröffnete Manfred Urbanski die 537. Cranger Kirmes. Neuheiten waren der »Hitachi Express« und der »Jumbo Jet«. |
1973, 3.-12.8. | Verlängerung der Kirmes auf zehn Tage Drei Achterbahnen, zwei Riesenräder, 20 und 40 Meter hoch, fünf Autoscooter, ein Wasserskooter, drei Schau- und sieben sogenannte Belustigungsgeschäfte sowie 24 Fahrgeschäfte aller Art waren dabei. Das Kirmesplakat zeigte erstmals ein von Helmut Bettenhausen gestaltetes buntes Windrad. Neuheiten waren »Troika«, »Happy Street 2000«, »Wellenflieger« und »Monster«. |
1974, 2.-11.8. | Auf den Verpackungen von 500.000 Broten aus den einheimischen Bäckereien warb das Kirmesemblem für die Cranger Kirmes. Auf dem Sportplatz des SV Wanne 11 fand am 8. August ein historischer Pferdefang statt. Das Kirmesplakat zeigte die Windmühle erstmals in ihrer noch heute bekannten Form. Der Kirmesumzug fand erstmals am Samstag statt. Im Bayernzelt gab es erstmals einen »Altennachmittag«. Die Achterbahn »Jumbo-Jet« mit einer Streckenlänge von 1.000 Metern und einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 90 km/h feierte seine Premiere. 2,5 Millionen Besucher wurden gezählt. |
1975, 1.-10.8. | Aufgrund des Zusammenschlusses der Städte Herne und Wanne-Eickel fand die Kirmes nun in der »Stadt Herne« statt, was bei auswärtigen Besuchern zur Verwirrungen führte. Erstmals gab es am Mittwoch einen Familientag mit verbilligten Preisen. Neuheiten waren die »Petersburger Schlittenfahrt« und das Pferdekarussell »Alt Wien«. Aufgrund großer Hitze kamen »nur« 2,3 Millionen Besucher |
1976, 6.-13.8. | Die Platzgrösse betrug 67.000 Quadratmeter. Neuheit war eine neue Version des »Mondlifts«. Dank einer überragenden Werbekampagne und gutem Wetter neuer Besucherrekord: 3,2 Millionen Besucher |
1977, 5.-14.8. | Das Kirmesgelände vergrösserte sich auf 70.000 Quadratmeter. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war das Kanalfest. Eine Wasserorgel und über 100 mit Fackeln geschmückte Boote sorgten für ein grosses Spektakel. |
1978, 4.-13.8. | »Cranger Tor« wird errichtet Das »Cranger Tor«, ein Geschenk des Schaustellers Ludwig Kallenkoot, der rund zwanzig Jahre mit dem Riesenrad »Jupiter« auf Crange war, wurde am 2. August eingeweiht. Das Tor wurde innerhalb von nur acht Tagen gebaut und aufgestellt. Das Tor zeigt neben dem Schriftzug »Cranger Tor« auch die Wappen von Wanne und das der Familie von Rump, die einst das Haus Crange besaßen. Mit 80.000 Quadratmetern wurde der Festplatz nochmals erweitert. Neuheit war der »Looping Star« von Bruch und Kinzler. Damit war erstmals seit 1952 wieder eine Looping-Achterbahn auf Reise. Nach einem glimpflich verlaufenden Unfall auf der Achterbahn mit 23 Leichtverletzten stürzten sich die Besucher regelrecht auf die Karten. Die erste Crêperie wurde von Jacqueline Lemoine eröffnet. Neuer Besucherrekord: 3,5 Millionen Besucher |
1979, 3.-12.8. | Aufgrund eines gekündigten Pachtvertrags mit der Firma Schwing verkleinerte sich der Platz um 20.000 Quadratmeter. Zum ersten Male fand im Bayernzelt ein Schaustellergottesdienst statt. Der »Happy Sailor« feierte seine Premiere auf Crange. |
1980, 1.-10.8. | Aufgrund einer Hitzewelle am ersten Wochenende ging die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr wieder zurück. Dafür vergrösserte sich der Platz wieder auf 85.000 Quadratmeter Fläche. Neuheiten waren der »American-Loop« und der »Moon-Raker«. |
1981, 7.-16.8. | Mike Krüger war Stargast der Eröffnungsveranstaltung im Bayernzelt. Neuheiten in Crange waren der »Fliegende Teppich«, »Big Monster«, »Para-Tower«, »Ranger«, »Schloß Dracula« und ein 360 Grad Kino. Die Brüder Bernd und Gerd Steinmeister waren erstmals mit ihrem »Bierpavillion« auf der Kirmes vertreten. |
1982, 6.-15.8. | Der Preis für die »Kirmesmaß« im Bayernzelt überschritt die Grenze von 4 DM: Der 0,4-Liter-Krug kostete in diesem Jahr 4,10 DM. Neuheiten waren die Doppel-Looping-Bahn »Colossus«. Über 3 Millionen Besucher wurden gezählt. |
1983, 5.-14.8. | Stargäste bei der Eröffnungsfeier waren das Medium Terzett. Neuheiten waren die erste Wildwasserbahn und die Himalaya Bahn. Das Riesenrad erreichte erstmals eine Höhe von fünfzig Metern und bot 400 Fahrgästen Platz. |
1984, 3.-12.8. | Werner Schuchna, Leiter des Ordnungsamt, war der neue Mann an der Spitze des Cranger Organisationsteams. Das 55 Meter hohe Münchener Riesenrad wurde zum Wahrzeichen der Kirmes Letzte Eröffnung durch Oberbürgermeister Manfred Urbanski. Stargast der Eröffnungsfeier war Gunter Gabriel, der das Publikum aber nur mäßig begeistern konnte. |
1985, 2.-11.8. | Erstmals mit einem zweiten Feuerwerk am Eröffnungsabend
Erste Eröffnung durch den neuen Oberbürgermeister Willi Pohlmann. Neuheiten waren die Fahrgeschäfte »Condor«, »Sky-Rider«, »Breakdance«, »Hexentanz« und »Traumboot«, das Belustigungsgeschäft »Magic House« sowie eine im Vergleich zum Vorjahr doppelt so große Wildwasserbahn. Das Ziel eine Besucherzahl von weit über 3 Millionen zu erreichen wurde verfehlt. |
1986, 1.-10.8. | »Steinmeister's Bierpavillion« war erstmals an seinem heute bekannten Standort zu finden. Neuheit war der Vierfach-Looping »Thriller«, dem der TÜV aber kurz vor der Kirmes wegen angeblicher »Gesundheitsgefährdung« die Genemigung entziehen wollte. Mehrere Ärzte bescheinigten der bis zu 110 km/h schnellen und 1.120 Meter langen Achterbahn von Oscar Bruch aber die Unbedenklichkeit. Dank einer Werbekampagne des Kommunalverbands Ruhrgebiet kamen 3,5 Millionen Besucher. |
1987, 7.-16.8. | 1987 waren 520 Schausteller zu Gast auf Crange. Zum ersten Mal dabei, Black Hole eine Achterbahn im Dunkeln. Weitere Neuheiten Inferno, 3D-Cinema und die Geisterschlucht. Mit einem Bundeswehr-Hubschrauber wurde ein 6 Tonnen schwerer sprechender Affe von den Düsseldorfer Rheinwiesen eingeflogen. |
1988, 5.-14.8. | Der Festumzug führte zum ersten Mal durch die Wanne-Eickeler Fußgängerzone. Die Plakatwerbung für die Kirmes wurde durch 800 Plakatwände und 1000 Litfaßsäulen im Ruhrgebiet ergänzt. |
1989, 4.-13.8. | Viele Plakate wurden von Wanne-Eickelern Bürgen überklebt mit dem Hinweis, das die Kirmes in Wanne-Eickel stattfindet und nicht in Herne. Im WDR lief ein 20sekündiger Werbespot für die Kirmes. Der »Biergarten« von Willy Klein öffnete zum ersten Mal in einem Hinterhof an der Hauptstraße. Neuer Besucherrekord: 3,8 Millionen Besucher |
1990, 3.-12.8. | 555. Kirmes Das »Cranger Tor« wurde um einige von Schlossermeister Constantin Costaras geschaffene schmiedeeiserne Verzierungen ergänzt, auch der Schriftzug wurde erneuert. Das Tor zeigt nun auch die Zahl an, die angibt, zum wievielten Male die Cranger Kirmes im jeweiligen Jahr stattfindet. An der Dorstener Straße zündeten Unbekannte zwei King-Kong-Figuren an. Der Sachschaden betrug 500.000 DM. Aufgrund der Erweiterung des Betriebsgeländes der Firma Schwing schrumpfte die Fläche des Kirmesplatzes um 2.000 Quadratmeter. Stargast der Eröffnungsfeier bei Temperaturen von weit über 30 Grad im Bayernzelt war Andy Borg. EIne Neuheit war der »Indogo«, ein Teppich, »der nicht nur vor und zurück, sondern auch seitwärts fliegen kann«. |
1991, 2.-11.8. | Zum Abschluss des Bürgerabends am Vorabend der Cranger Kirmes fehlten dem Festwirt Uwe Hölzgen 5.000 Bierkrüge. Nach 41 Jahren wurden die Reisemetzgerei von Willi Kebben und die Konditorin Else Fackler zur Cranger Kirmes nicht zugelassen. Stargast der Eröffnungsfeier war die jamaikanische Sängerin Rita Hamilton, die von der »Bernd-Hampel-Showband« begleitet wurde. Das neue Bayernzelt bot bei unveränderter Grundfläche nun bis zu 2.400 Besuchern Platz. Neuer Besucherrekord: 4 Millionen Besucher |
1992, 7.-16.8. | Den Plan den Kirmesumzug nicht mehr durch Eickel zu führen, sorgte bei den Eickelern für Unruhe. Eine Unterschriftenaktion hatte schließlich Erfolg. 5 Hochgeschäfte u.a. Vierfach-Looping und Wilden Maus, 3 Geisterbahnen, 15 Rundfahrgeschäfte, 14 Schau- und Belustigungsgeschäfte vom Rock`n Roller bis zum Kettenkarussell und eine Variete-Show waren auf den 82.500 Quadratmeter grossen Festplatz vertreten. Erstmals gab es »Bungee Jumping« auf der Kirmes. Am zweiten Samstag wurde nach einer Schätzung des Ordnungsamtes erstmals die Rekordmarke von 500.000 Besuchern erreicht. |
1993, 6.-15.8. | Der Bierstand von Bernd Steinmeister war in diesem und dem Folgejahr zweigeschossig. Dunja Rajter war der Stargast vor 3.500 Besuchern im Festzelt bei der Eröffnungsfeier. Außerdem trat die Gruppe »Samba Tuque« mit ihrer Brasil-Show auf. Der Pferdemarkt verlor immer mehr an Bedeutung. |
1994, 5.-14.8. | Die »Wilde Maus« war vorerst das letzte Mal auf Crange. Mit 3,5 Kilometer Länge stellte der Kirmesumzug einen neuen Rekord auf, den rund 80.000 Menschen verfolgten. Letzte Eröffnung durch Oberbürgermeister Willi Pohlmann. Neuheiten waren der »Jurassic Park«, das Rundfahrgeschäft »Krinoline«, das »Geisterhaus« und eine neue Wildwasserbahn. |
1995, 4.-13.8. | Die 88jährige Wahrsagerin Miss Tomasini nahm Abschied von der Cranger Kirmes. Alte Brautradition und ein Stück Wanne-Eickeler Geschichte wurden durch Sudkessel und dem Hülsmann Holzfass, dass für den Fassanstich auf der Cranger Kirmes verwendet wurde, im neuen Biergarten »Kupferkessel« von Constantin Costaras wiederbelebt. Erste Eröffnung durch den neuen Oberbürgermeister Wolfgang Becker. Stargast der Eröffnungsfeier war Wencke Myhre. Der neue Achterbahn »Eurostar« konnte wegen Problemen beim Aufbau erst nach dem ersten Kirmeswochenende in Betrieb genommen werden. |
1996, 2.-11.8. | Fritz wird neues Kirmesmaskottchen Fritz, ein Emscherbrücher Pferd in Bergmannskluft mit Hemd und Kopflampe, wurde neues Kirmesmaskottchen. Die neue Symbolfigur (neben der bekannten Windmühle) wurde von seinem Schöpfer Dietmar Kremer dem Emscherbrücher Dickkopp nachempfunden. Den Namen Fritz erhielt er von der Kunsthistorikerin Anneli Klein, die einen von der Stadt Herne ausgelobten Wettbewerb zur Namensgebung gewann. Als Souvenir wird er auch als Anstecknadel (»Fritz-Pin«) mit jährlich wechselndem Motiv verkauft. Erstmals gab es Sponsoren für das drittgrösste Volksfest in Deutschland. Hauptsponsor war die Bitburger-Brauerei. Stargast der Eröffnungsfeier war Graham Bonney. |
1997, 1.-10.8. | Carsten Sobota präsentierte das Kirmeslied »Einmal im Jahr ist Kirmes in Crange« Ein Aprilscherz sorgte für Unruhe. Die Kirmes solle zukünftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Richtig war aber die Nachricht, das Volksfest als wichtigen Bestandteil des Brauchtums unter Denkmalschutz zu stellen, ein Wunsch seitens der Schausteller. Bernd Steinmeister stiftete eine 1,60 Meter große und 400 Kilogramm schwere Bronzefigur des Kirmes-Maskottchens Fritz, die am 21. November 1997 offiziell enthüllt wurde. Fritz steht seitdem auf einem Sockel an der Dorstener Straße/Ecke Hauptstrasse, eine Kopie wird während der Kirmes auf dem Steinmeister-Stand aufgestellt. Der »Eurostar« pausierte in Crange, da die Schausteller nur vier Tage Zeit für Abbau und Aufbau zwischen Düsseldorf und Crange hatten. Ein Sattelschlepper des Schaustellers Bruch rammte beim Abtransport des Thrillers das Cranger Tor. Das schottischen Musik-Comedy-Duo Ward Brothers und die Sängerin Mary Roos waren die Stargäste bei der Eröffnungsveranstaltung. Neuheiten waren »Hollywood Dreamland«, »Skater« und »Flying Circus«. 3,8 Millionen Besucher kamen trotz Hitze oder Regen |
1998, 7.-16.8. | 400 Großwerbeflächen in zwölf Städten warben für die Cranger Kirmes. Eine Attraktion war in diesem Jahr das »Sensorium«, eine Lasershow in 3 Dimensionen. Die 19 Jahre alte Tanja Neumann aus Wanne-Eickel wurde zur ersten Kirmes-Königin gewählt. Knapp 4 Millionen Menschen besuchten die Kirmes. |
1999, 6.-15.8. | Wieder überklebten Wanne-Eickeler das Wort Herne auf den Kirmeplakaten. Mitglieder der Kolping-Familie Wanne-Eickel verteilten Handzettel, auf denen man für die »Cranger Kirmes in Wanne-Eickel« warb. Der »Förderturm« von Klaus Molitor stand erstmals auf Crange. |
2000, 4.-13.8. | Die Bierstände an dem im Laufe der Jahre immer größer gewordenen »Bierpavillion« von Bernd Steinmeister wurden erstmals mit den Namen der Wanne-Eickeler Stadtteile versehen, um den Besuchern eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Zur Eröffnungsfeier trat Costa Cordalis auf. Neuheuten waren »Air-Maxx« und »Alien Attack« Der Pferdemarkt fand erstmals schon am Vortag der Kirmes statt. Es kamen rund 4 Millionen Besucher. Als eine Art »Verlängerung« der Kirmes - wenn auch in nur verkleinerter Form - wurde von Vielen der Bergmannstag angesehen, der vom 31. August bis zum 3. September auf dem Kirmesplatz stattfindet. |
2001, 3.-12.8. | Die letzte Kirmes, auf der mit DM bezahlt werden konnte. Gaststar der Eröffnungsfeier war Bernhard Brink, er sang u.a. sein „blondes Wunder“. |
2002, 2.-11.8. | Bis zum Kirmesbeginn regnete es tagelang, doch die zehn Kirmestage blieben dann weitgehend trocken. Die erste Kirmes, auf der mit dem Euro bezahlt werden mußte. Es kamen 3,5 Millionen Besucher. |
2003, 1.-10.8. | Die heißeste Kirmes seit langem: teilweise wurden auch abends noch Temperaturen von knapp 30 Grad gemessen. Zur Eröffnungsfeier trat Ireen Sheer auf. Es kamen »nur« 3,2 Millionen Besucher. |
2004, 6.-15.8. | Das Feuerwerk wurde erstmals nicht mehr von der Halde am Westende des Kirmesplatzes abgefeuert. Letzte Eröffnung durch Oberbürgermeister Wolfgang Becker. Beim Faßanstich half Hannelore Kraft, damals Ministerin für Wissenschaft und Forschung. Der Pferdemarkt fand auf einem Gelände an der Heerstraße statt - schon auf »Herner« Stadtgebiet. |
2005, 5.-14.8. | Erstmals Kirmeseröffnung um 14.00 Uhr Das Feuerwerk wurde erstmals von einem Standort hinter dem Cranger Dorf abgefeuert. Erste Eröffnung durch Oberbürgermeister Horst Schiereck. Stargast war Karel Gott. Die »Alpina-Bahn« löst den »Eurostar« ab. Der Pferdemarkt am Tag vor der Kirmeseröffnung fand erstmals auf dem Gut Steinhausen statt. Aufgrund des sehr kalten und teilweise regnerischen Wetters kamen »nur« 3,1 Millionen Besucher. |
2006, 4.-13.8. | Das Feuerwerk wurde erneut von einem neuem Standort aus abgefeuert, dem Gelände der Wanner-Herner-Eisenbahn hinter dem Kanal. Während für das Eröffnungsfeuerwerk erstmalig die Firma Tietze aus Gelsenkirchen zuständig war, lag das Schlussfeuerwerk wie in den Vorjahren wieder in den Händen der Firma Prinz aus Recklinghausen. Erstmals waren Crangepässe mit dem »Crangetaler« als Zahlungsmittel erhältlich. Stargast der Eröffnungsfeier war Michael Holm. Die Achterbahn »Olympia Looping« (Baujahr 1989) war erstmals in Crange. Weitere Neuheiten waren der »Spinning Racer«, die Geisterbahn »Van Helsing« und der »Sky Screamer«, eine Variante des Bungee-Springens. Die Tiroler Alm-Hütte löste nach zehn Jahren das europäische Dorf ab. Neuer Besucherrekord: 4,5 Millionen Besucher |
2007, 3.-12.8. | Stargast der Eröffnungsfeier war die Spider Murphy Gang. Neuheiten waren der Kettenflieger »Star-Flyer«, die Mega-Schaukel »XXL«, die Raftingbahn »Amazonas«, das »Münchener Spaß- und Freuhaus«, die *Über-Kopf-Schleuder »Experience« und das Stimmungskarussel »Super Hupferl«. An den ersten beiden Kirmesabenden herrschte aufgrund des großen Besucherandrangs zeitweise regelrechter Stillstand auf dem Festgelände. 1,4 Millionen Kirmesfans kamen alleine an den ersten zwei Tagen, insgesamt waren es - trotz einiger Regentage - knapp 4 Millionen Besucher |
2008, 1.-10.8. | Stargast der Eröffnungsfeier war die Hermes House Band. Ehrengäste waren Rudi Assauer und Simone Thomalla, Olaf Thon − und Gülcan Kamps. Neuheiten waren die Achterbahn »Höllenblitz«, die moderne Variante der Bayernkurve »Höllentaxi«, die Karussells »Devil Rock« und »Phoenix« sowie das Laufgeschäft »Psychodelic«. Neuer Besucherrekord: 4,7 Millionen Besucher - dank der in der Kirmeswoche endenden Sommerferien waren auch die sonst schwachen Werktage gut besucht |
2009, 7.-16.8. | Im Vorfeld der Kirmes gab es einen Streit mit Düsseldorf. Nachdem sich die Rheinkirmes bereits im Vorjahr als »größte Kirmes in NRW« bezeichnet hatte, warb die Stadt Herne in Düsseldorf mit dem Slogan »Rheinkirmes x 1,5 = Crange«. Die Plakate wurden daraufhin von der Stadt Düsseldorf überklebt mit dem Zusatz »Cranger Kirmes fällt aus wegen Schweinegrippe«, woraufhin die Stadt Herne wiederum konterte: »Lieber Schweinegrippe als Rheinkirmes«. Das diesjährige Kirmesplakat − giftgrün und mit einer Giftspinne versehen − war sehr umstritten. Stargast der Eröffnungsfeier war die Partyband »Two 4 FuN«. Ehrengäste waren Rudi Assauer, Jürgen Drews und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Erstmals wurde ein »Schausteller-Award« in drei Kategorien vergeben. Zehn Kriterien wurden von einer Jury bewertet, darunter die Attraktivität des Geschäfts, die Kundenfreundlichkeit, der »Herzblutfaktor«, aber auch die Bummelpass-Umsätze. Erste Preisträger wurden Wolfgang Lichte (»Gourmet-Garten«) und Klaus Renoldi (»Höllenblitz«) Neuheiten waren die Fahrgeschäfte »Cyber-Space« und »Flash« sowie der 35 Meter hohe »Tower«. Das Almhüttendorf, nicht zu verwechseln mit der Alm-Hütte von 2006, wurde Nachfolger des europäischen Dorfes. »Nur« 4,4 Millionen Besucher. Das Wetter war so gut wie lange nicht mehr, nur der Familientag (Mittwoch) fiel aufgrund Dauerregens buchstäblich ins Wasser. |
2010, 6.-15.8. | Die Kirmes war in diesem Jahr die Attraktion des »Local Hero« Herne bei der Kulturhauptstadt 2010. Aus diesem Anlaß gab es drei zusätzliche Themenfeuerwerke: ein italienisches, ein deutsches und ein asiatisches Kunstfeuerwerk. Fünf Tage vor Kirmesbeginn mußte das »Cranger Tor« abgebaut werden, nachdem es bei einem Unfall schwer beschädigt worden war. Der nicht vollständig eingefahrene Kranausleger eines LKW hatte das Tor gerammt. Stargäste der Eröffnungsfeier waren DJ Ötzi sowie der Revierkönig des Vorjahres, Mirko Bierstedt. Ehrengäste waren neben Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die mit OB Schiereck die Kirmes eröffnete, auch Franz und Michelle Müntefering, Hans Tilkowski und Rudi Assauer. Die »Herzlmacher« Margarete und Karl-Heinz Hollmann erhielten den zweiten Schausteller-Award. Neuheiten waren die Geisterbahn »Daemonium«, die Boxbude »Fight Club« und das Riesenrad »Expo Star«, das mit 60 Metern Höhe das alte »Bellevue« um vier Meter überragt und auf der Expo 2000 in Hannover seine Premiere hatte. Der Pferdemarkt auf Gut Steinhausen wurde um einen Bauernmarkt ergänzt, auf dem Imker, Schmiede und Töpfer ihr Handwerk zeigen. Obwohl der ganze August der regenreichste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 120 Jahre zuvor war, kam die Kirmes mit »nur« drei mehr oder weniger verregneten Tagen (beide Sonntage und der Dienstag) relativ glimpflich davon. Am Eröffnungswochenende kamen bereits 1,5 Millionen Gäste, insgesamt war es 3,8 Millionen Besucher. |
2011, 4.-14.8. | Erstmals elf Tage Kirmes mit Kirmesbeginn am Donnerstagabend Die Kirmes wurde auf elf Tage verlängert und öffnete erstmals bereits am Donnerstagabend um 18 Uhr, auch wenn die offizielle Eröffnungsfeier wie bisher am Freitagvormittag stattfand. Zwei Tage vor Kirmesbeginn wies das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen in einem Eilverfahren die Klage eines Anwohners gegen den vorgezogenen Kirmesstart ab. Mit Unterstützung der Technischen Fachhochschule Bochum gab es unter dem Titel »Fritz fragt« erstmals einen Wissensparcour mit zehn durch blaue Ballons gekennzeichnete Stationen. Der Unzug hatte mit 132 Gruppen und 4662 Teilnehmern Rekordbeteiligung. Unter den 68 Festwagen war erstmals auch der Radiosender »WDR 4« mit Jürgen Markus, Christian Anders, Bata Illic und Gaby Baginski vertreten, der am gleichen Tag auch eine »WDR 4-Party« im Bayernzelt veranstaltete. Das im Vorjahr beschädigte Cranger Tor wurde am 8. Juni durch eine größere Neukonstruktion ersetzt. Stargast der Eröffnungsfeier war Guildo Horn. Als Vorgruppe traten die Revierkönige des Vorjahres, die »International Brothers« auf. Ehrengäste von Oberbürgermeister Schiereck waren neben der stellvertretenden Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann auch wieder Franz und Michelle Müntefering sowie Rudi Assauer. Bernd Steinmeister erhielt den Schausteller Award. Zu den Neuheiten gehörten der »Boostermaxxx« mit einer Beschleunigung von 4g, die angeblich »lustigste Baustelle der Welt« namens »Krumm & Schief Bau«, der 23 Meter hohe Looping »Salto Mortale« und der »Beachjumper«. Trotz des durchwachsenen Wetters mit teilweise recht häufigen Regenschauern kamen rund 3,6 Millionen Besucher. Bereits am ersten Wochenende wurden trotz des verregneten Samstagabends, aber dank des zusätzlichen Eröffnungstags, wieder rund 1,5 Millionen Besucher gezählt. Überraschend gut besucht waren in diesem Jahr − sowohl ferien- als auch wetterbedingt − der erste Sonntag, der Familientag am Mittwoch und der Donnerstag mit jeweils rund 300.000 Besuchern. |
2012, 2.-12.8. | Zweite und letzte 11-Tage-Kirmes mit Kirmesbeginn am Donnerstagabend Die Kirmes öffnete wie im Vorjahr bereits am Donnerstagabend um 18 Uhr. Erstmals gab es einen bewachten Fahrradparkplatz mit 140 Stellplätzen. Der Kirmesumzug startete mit fast einer Stunde Verspätung, nachdem ein Pferd durchging und zwei Personen verletzte. Der Zug endete in diesem Jahr »aus Sicherheitsgründen« für die Festwagen bereits an der Unser-Fritz-Straße/Heidstraße. Stargast der Eröffnungsfeier war Gitte Haenning, als Überraschungsgäste traten Martin Kaysh und Hans Martin Eickmann vom »Geierabend«-Ensemble auf. Ehrengast von Oberbürgermeister Schiereck beim traditionellen Faßanstich war NRW-Innenminister Ralf Jäger. Den Schausteller-Award erhielt Hans-Otto Schäfer, der Betreiber des »Shake & Roll« und des neuen »Voodoo Jumpers«. Neuheiten waren das Karussell »Voodoo Jumper«, die Riesenschaukel »Konga« und die Live-Action-Show »Panic Room«. Zwei weitere angekündigte Neuheiten, die Schaubude »Show Time« und das Fahrgeschäft »Flasher«, wurden nicht rechtzeitg fertiggestellt. Bei bestem und fast durchgehend trockenem Kirmeswetter - nur am ersten Sonntag und am Montag gab es zeitweise Regenschauer - kamen insgesamt 4,4 Millionen Besucher. Schon am ersten Wochenende wurden bereits 1,5 Millionen Besucher gezählt. |
2013, 2.-11.8. | Aufgrund eines gerichtlichen Vergleichs vom April 2012 wurde die Dauer der Kirmes wieder auf zehn Tage beschränkt. Kirmesbeginn war offiziell wieder am Freitag. Beim Umzug waren 120 Gruppen mit insgesamt rund 3.600 Teilnehmern dabei. Stargast der Eröffnungsfeier war Michael Wendler, als Vorgruppe traten die Revierkönige des Vorjahres »H1 & MQStylez« auf. Ehrengast beim Faßanstich war NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. Den Schausteller-Award erhielt Oscar Bruch, dessen Riesenrad »Bellevue« inzwischen gewissermaßen das Symbol der Cranger Kirmes geworden ist. Neuheiten waren das ursprünglich bereits für das Vorjahr angekündigte, aber nicht rechtzeitig fertiggestellte Looping-Flug-Karussell »Flasher«, die Looping-Schaukel »The King«, das Rundfahrgeschäft »Parkour« und die Rafting-Bahn »Rio Rapido«. Bei schönem und fast durchgehend regenfreiem Wetter - nur am letzten Abend gab es noch einen Schauer - kamen rund 4,0 Millionen Besucher. Bereits am ersten Wochenende wurden 1,1 Millionen Besucher gezählt, obwohl der Eröffnungstag sehr heiß war. Überraschend stark besucht waren in diesem Jahr auch der Dienstag und der Donnerstag. |
2014, 1.-10.8. | Bei einem Arbeitsunfall wurde am ersten Samstagabend ein Mitarbeiter der »Konga«-Schaukel von einer Gondel schwer verletzt, als er einem Kollegen zu Hilfe eilen wollte. Stargast der Eröffnungsfeier war Heino, Ehrengast beim Faßanstich war Vizekanzler Sigmar Gabriel. Den Schausteller-Award erhielt Manfred Howey, der Betreiber des »Happy Sailor«. Neuheiten waren der 80 Meter hohe Freifallturm »Mega-King-Tower« mit einer großen King Kong-Figur, das komplett überarbeitete Überkopffahrgeschäft »Predator«, der »Traumgenerator« sowie das »Horror-Lazarett« und die »Geisterstadt«. Erstmals gab es am Montag eine Oldtimerparade mit 75 alten Schaustellerfahrzeugen aus acht Jahrzehnten von der Bochumer Jahrhunderthalle zum Kirmesplatz. Bei relativ warmen Wetter - mit gelegentlichen Regenschauern und einem recht verregneten Familientag - kamen 4,3 Millionen Besucher. Bereits am ersten Wochenende wurden 1,4 Millionen Besucher gezählt, obwohl es am Samstagnachmittag und späten Sonntagabend starke Regenfälle und Gewtter gab. Äußerst besucherstark war der zweite Samstagabend, an dem es am Cranger Tor und am Riesenrad zeitweise kaum noch ein Durchkommen gab. Den Kirmesumzug mit rund 4.000 Teilnehmern sahen rund 100.000 Besucher. |
2015, 7.-16.8. | Die 580. Cranger Kirmes stand unter dem Motto »#Freumichso«. Im Vorfeld gab es juristische Streitigkeiten um das Riesenrad: Da Oscar Bruchs »Bellevue« aus organisatorischen Gründen in diesem Jahr nicht dabei sein konnte und statt seiner Alternative das »kleinere« Riesenrad »Roue Parisienne« eines Mitbewerbers verpflichtet wurde, klagte Oscar Bruch gegen die Stadt, blieb aber erfolglos. Stargast der von Jürgen Drews moderierten Eröffnungsfeier im Bayernzelt war die Gruppe »VoXXclub«. Ehrengast des letzten Faßanstichs von OB Horst Schiereck war zum zweiten Mal nach 2013 NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. Den Schausteller-Award erhielt Wirtin Trudi Renoldi vom Almhüttendorf. Neuheiten waren der 85 Meter hohe »Hangover«, das Showgeschäft »Encounter«, das »Ghost« mit lebenden Geistern, der Südsee-Spaß »Big Bamboo«, die Kinder-Achterbahn »Tom der Tiger«, die Eventgastronomie »Tingel Tangel« und das Riesenrad »Roue Parisienne«. Die zweite Oldtimerparade mit 63 alten Schusteller-Fahrzeugen führte am zweiten Samstag von der Dorstener Straße zum Rathaus Herne und zurück. Bei meist angenehmen Wetter kamen »nur« 3,9 Millionen Besucher, da Dauerregen am Montagabend und dem kompletten Abschlußsonntag die Besucherbilanz ein wenig verwässerte. Am ersten Wochenende wurden dagegen bei nahezu perfektem Kirmeswetter - angenehm warm, nicht zu heiß und bis auf ein leichtes Gewitter am späten Freitagabend trocken - alleine 1,4 Millionen Besucher gezählt. |
2016, 5.-14.8. | Stargast der von Helmut Sanftenschneider moderierten Eröffnungsfeier im »Cranger Festzelt«, wie das Bayernzelt jetzt hieß, war DJ Ötzi. Beim ersten Faßanstich von OB Frank Dudda war erneut NRW-Verkehrsminister Michael Groschek Ehrengast. Den Schaustellerpreis »Bester auf Cranger«, erstmals schon vor Kirmesbeginn verliehen, erhielt Ewald Schneider für den »Hangover«. Neuheiten waren die »Revue der Illusionen«, das vierstöckige »Alpen Hotel« sowie die Hochfahrgeschäfte »Propeller« und der 55 Meter hohe »Apollo 13«. Die »Wilde Maus«, erstmals im »XXL«-Format, war auf dem bisherigen Standplatz der Wildwasserbahn zu finden, die selber weiter nach Westen rückte. Das »Sky-Lounge-Wheel« war zum zweiten Mal auf Crange (2010 noch unter dem Namen »Expo Star«), da das »Bellevue« aufgrund neuer EU-Normen im August einer Sonderprüfung unterzogen werden mußte. Die »Mexo-Bar« übernahm den Standplatz des früheren »Kupferkessels«. An der dritten Oldtimerparade beteiligten sich in diesem Jahr 64 historische Fahrzeuge. Aufgrund des vergleichsweise kühlen, aber meist regenfreien Wetters − nur der Donnerstag versank im Dauerregen, an allen anderen Tagen gab es höchstens nachmittags verzeinzelt einen Schauer, die Abende blieben durchgehend trocken − kamen insgesamt 3,6 Millionen Besucher. Das relativ warme zweite Wochenende sorgte für einen Besucherandrang am zweiten Wochenende. |
2017, 3.-13.8. | Wieder elf Tage Kirmes mit Kirmesbeginn am Donnerstagabend Die Kirmes wurde wie bereits 2011 und 2012 auf elf Tage verlängert und bereits am Donnerstag eröffnet, da ein neues Gesetz des Landes NRW inzwischen eine Verlängerung von Volksfesten auf mehr als zehn Tage erlaubte. Nach 27 Jahren war das »Bayernzelt« bzw. »Cranger Festzelt« der Familien Hölzgen-Traber nicht mehr auf Crange vertreten. Das neue Zelt »Glück auf Crange« von Klaus Renoldi jr. ist oval, hat eine runde Bühne in der Mitte sowie ein transparentes Dach und bietet Platz für rund 2.000 Sitzplätze. Name und Logo wurden in einem Online-Abstimmung ermittelt. Stargast der Eröffnungsfeier war Thomas Anders, Ehrengast Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, nachdem Hamburgs Oberbürgermeister Olaf Scholz sein Kommen abgesagt hatte. Den Schaustellerpreis erhielt Dagmar Bonner für den »Breakdance No. 2«. Neuheiten waren das 65 Meter hohe und bis zu 125 km/h schnelle Loopingkarrussell »Infinity«, der 80 Meter hohe »View Tower«, der 25 Meter breite und 18 Meter hohe Tauchsimulator »U3000«, das im Marvel-Universum angesiedelte Actionkarussell »Heroes«, das Laufgeschäft »Viva Cuba« und die neue Wasserbahn »Piraten-Fluss«. Nach drei Jahren war auch das Riesenrad »Bellevue« wieder auf Crange. Neuer »Kirmesarchitekt« wurde Tibo Zywietz, der Sabine Marek ablöste. Bei meist eher durchwachsenem Wetter mit zahlreichen Regenschauern und drei total verregneten Kirmestagen kamen 3,8 Millionen Besucher. Auch der Kirmesumzug begann bei leichtem Regen, der glücklicherweise schnell nachließ. Immerhin blieben die Kirmesabende − bis auf das zweite Wochenende mit Dauerregen am Donnerstag und Freitag sowie einem starken Schauer am Samstagabend − meist regenfrei. Bereits am zusätzlichen ersten Eröffnungsabend kamen schon 125.000 Gäste. |
2018, 2.-12.8. | Die Kirmes, in diesem Jahr unter dem Motto »Heimat, Liebe, Crange«, begann erstmals bereits um 16.00 Uhr. Stargast der von Sportreporter Manfred »Manni« moderierten Eröffnungsfeier war Beatrice Egli. Ehrengast war Michelle Müntefering. Den Schaustellerpreis erhielt Patrick Arens für den »Karaoke-Biergarten«. Beiden Feuerwerke wurden aus Sicherheitsgründen (Brandgefahr wegen der langen Trockenheit) erstmals abgesagt. Auch die traditionellen Böllerschüsse zur Eröffnung um 14 Uhr entfielen. Neuheiten waren das 80 Meter hohe Riesenkettenkarrussell »Jules Verne Tower«, das Rundfahrgeschaft »Mr. Gravity«, die Videospielwelt »Laser-Pix«, der Hindernisparcour »Fuzzy's Lach-Saloon« sowie die Wildwasserbahn »Auf Manitus Spuren«. Aufgrund eines neuen Sicherheitskonzeptes wurden die Kreuzung Rathausstraße/Dorstener Straße/Heerstraße sowie die Florastraße erstmals für den Verkehr gesperrt. Die bisherigen Bushaltestellen in diesem Bereich wurden zur Heerstraße in Höhe der Hafenstraße bzw. zur Rathausstraße verlegt. An der Oldtimerparade nahmen über 80 historische Fahrzeuge teil. Bei anfangs sehr heißem Wetter, das sich erst ab der Wochenmitte auf angenehmere Temperaturen abkühlte, kamen insgesamt 3,9 Millionen Besucher. Bis auf kurze Schauer am zweiten Donnerstag und Freitagnacht blieb die Kirmes praktisch regenfrei. Am Donnerstag mußten das Riesenrad »Bellevue« und der »Jules-Verne-Tower« aufgrund starker Windböen am Abend vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Der Dienstag mit Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius wird als einer der heißesten Kirmestage aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Am ersten Wochenende kamen trotz der Hitze bereits 1,5 Millionen Besucher, der letzte Kirmessamstag war mit rund 500.000 Gästen der besucherstärkste Tag. Beim Kirmesumzug, der in rekordverdächtigen 90 Minuten von Eickel nach Crange zog, wirkten 114 Gruppen mit rund 4.000 Teilnehmern mit. |
2019, 1.-11.8. | Neue Zählweise: In diesem Jahr wurde die 535. (!) Cranger Kirmes gefeiert Aufgrund eines Vorschlags des Ältestenrates der Stadt Herne wurde im Februar die bisherige, von den Nationalsozialisten eingeführte Zählweise, mit der 1935 die »500.« Kirmes gefeiert werden sollte, abgelöst. Die neue Zählweise basiert auf dem Jahr 1484, in dem Crange zu einer Freiheit mit Marktrecht erhoben wurde. Sie lässt allerdings unberücksichtigt, dass bereits um 1441 bzw. 1449 ein Pferdemarkt in Crange abgehalten worden sein soll. Außerdem fand auch nicht in jedem Jahr ein Vieh- oder Pferdemarkt bzw. eine Kirmes statt, zuletzt war das in den Kriegsjahren 1943 bis 1945 der Fall. Das Eröffnungsfeuerwerk sowie ein weiteres zusätzliches Feuerwerk wurden aufgrund der Trockenheit abgesagt, dafür gab es ein zusätzliches Feuerwerk am Donnerstag sowie das Abschlußfeuerwerk am Sonntag. Stargäste der Eröffnungsfeier waren Eloy de Jong und die Gruppe Feuerherz, Ehrengast war Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Den Schaustellerpreis erhielt Oscar Bruch für sein Riesenrad »Bellevue«. Das Bayernzelt war nach drei Jahren wieder auf Crange vertreten. Neuheiten waren der Riesenkettenflieger »Aeronaut«, der seine Weltpremiere auf Crange feierte, das Rundfahrgeschäft »Ghost Rider«, die Geisterbahn »Haunted Mansion«, die die »Geisterschlange« ablöste, sowie das Laufhaus »Kaleidoskop«. Als Achterbahn war wieder der Olymia-Looping dabei, der in diesem Jahr 30 Jahre alt wurde. Die »Mexo Bar« erhielt einen neuen Standplatz mit fast verdoppelter Fläche. Der Biergarten von Willy Klein war nach 29 Jahren an einem neuen Standort neben dem Fördertum zu finden. Die Führung der Linienbusse erfolgte wieder über die bis 2017 üblichen Wege. Die Verlegung der Haltestellen im Vorjahr hatte zu großer Verärgerung bei den Kirmesbesuchern geführt. Der WDR sendete am letzten Kirmestag eine dreißigminütige »Lokalzeit Extra« unter dem Titel »Faszination Crange« live vom Kirmesplatz. Es kamen rund 4 Millionen Besucher bei beinahe durchgehend bestem Kirmeswetter. Lediglich der erste Freitag war verregnet, bis auf zwei kurze Schauer am Mittwoch und am zweiten Freitag blieb die Kirmes ansonsten regenfrei. Der Donnerstag war mit 420.000 Gästen der bisher besucherstärkste Donnerstag überhaupt. |
2020, 6.-16.8. | Cranger Kirmes fiel erstmals seit 1945 aus Aufgrund des am 15. April 2020 ausgesprochenen Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August fand die Kirmes nicht statt. Auch eine zunächst in Erwägung gezogene Verschiebung des Termins in den Oktober erwies sich letztendlich als nicht realisierbar, so dass die Kirmes am 4. Mai 2020 endgültig abgesagt wurde. |
2021, 5.-15.8. | Cranger Kirmes fiel erneut aus Bereits am 5. März 2021 kündigte Oberbürgermeister Frank Dudda an, dass es in diesem Jahr keine »normale« Kirmes mit Eröffnungsveranstaltung im Festzelt und Festumzug geben werde. Am 24. März gab die Stadt bekannt, Planungen für mögliche Alternativkonzepte zur Kirmes fortzusetzen, auch wenn die Durchführung eines Volksfests im Sommer »derzeitig nicht sehr wahrscheinlich erscheint«. Da das NRW-Wirtschaftsministerium aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage keine Unterstützung für ein Volksfest im August erkennen ließ, erfolgte am 30. April die endgültige Absage. |
2022, 4.-14.8. | Erste Kirmes seit 2019 Die nach neuer Zählung 538. Kirmes stand unter dem Motto »Reif für Crange«. Stargast der von Helmut Sanftenschneider moderierten Eröffnungsfeier war Howard Carpendale, Ehrengast beim Faßanstich durch Oberbürgermeister Frank Dudda war Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Den Schaustellerpreis erhielt Jeffrey Bauer, Inhaber der »Schnitzelmühle«, zwei Ehrenpreise gingen an Albert Ritter und Patrick Arens. Neuheiten waren die Achterbahn »Heidi the Coaster« im »Bavaria-Look«, das Laufgeschäft »Dschungel-Camp« mit einem über 230 Meter langen Parcours sowie die Geisterbahn »Dr. Archibald − Master of Time«. Erstmals war auch das 50 Meter hohe Riesenrad »Jupiter« dabei. 1.158 Bewerbungen von Schaustellern gingen bis zum Ende der Bewerbungsfrist ein. Im Vergleich zu 2019 gab es einen Rückgang der Bewerbungen von kleineren Verkaufsständen, was vor allem an der Hauptstraße sichtbar war. Trotz der äußerst trockenen Wetterlage konnten beide Feuerwerke stattfinden. Bei sehr warmen, in der zweiten Kirmeshälfte sogar sehr heißem Wetter mit Temperaturen von über 30 Grad kamen insgesamt rund 3,9 Millionen Besucher. Bis auf einen kurzen Regenschauer nach dem Eröffnungsabend blieb die Kirmes komplett regenfrei. Bereits am ersten Kirmeswochenende kamen ca. 1,5 Millionen Besucher. Neuer Rekord: Beim Kirrmesumzug mit rund 3.800 Teilnehmern waren rund 150.000 Zuschauer dabei. |
2023, 3.-13.8. | Die 539. Cranger Kirmes beginnt am 3. August 2020 erstmals bereits um 14.00 Uhr. Das versehentlich bereits im Januar veröffentlichte Kirmesplakat mit dem Motto »Es werde Crange!« zeigt Michelangelos Deckengemälde »Die Erschaffung Adams« aus der Sixtinischen Kapelle in einer abgewandelten Version mit einem historischen Kettenkarussell und sorgte bereits zu Jahresbeginn für Diskussionen. Als Stargast für die Eröffnungsfeier ist Schlager-Star Michelle eingeladen. Neuheiten sind das Rundfahrgeschäft »Escape − Flight of Fear«, das Laufgeschäft »Villa-Wahnsinn« auf zwei Etagen, die elf Meter hohe »Geister-Villa« sowie der runderneuerte »Airwolf − Sky Control«. Als Riesenrad wird wieder das »Bellevue« mit neuen Gondeln dabei sein. Der Biergarten von Kevin Traber feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum auf Crange auf einem neuen Standplatz gegenüber des Riesenrads. |